Für wen der Beste zu sein?

Der Beste zu sein hat seine Vorteile. Jack Welch wollte in jedem Markt die Nummer eins oder zwei sein. Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen bei Siemens ähnliche Aussagen gemacht wurden.

Klar hat es Vorteile die Nummer eins oder zwei in einem Markt zu sein. Man gehört standardmäßig zur Wahl. Im Zeifel greifen Kunden darauf zurück, wenn Sie auf Nummer sicher gehen oder keine Zeit für weitere Entscheidungen aufwenden wollen.

Doch was bedeutet das für den Innovator?

Die Nummer eins zu sein, ist in der Startup Denke kaum vorhanden. Ein Blick auf die Business Model Canvas zeigt beispielsweise neun Felder, die miteinander im Einklang stehen müssen. Andere sprechen von einem unfairen Vorteil oder einem Faktor 10, aber selten wird angestrebt, die Nummer eins zu sein. Es geht primär um die Reduktion von Risiko.

Clayton Christensens Ideen zur Disruption gehen davon aus, dass neue Anbieter Lösungen mit einfachen Lösungen für bisherige Nicht-Kunden schaffen. Sie schaffen sozusagen ihren eigenen Markt und sind dort die Nummer eins.

Vermutlich schaffen sich Innovatoren immer einen eigenen Markt. Dabei treten sie nicht in direkten Wettbewerb mit bestehenden Anbietern, sondern konzentrieren sich auf Nicht-Kunden und deren Bedürfnisse. Kundensegmente, die für die bestehenden Anbieter uninteressant sind.

Das bedeutet aber, dass die Innovatoren die Kommunikation und den Zugang zu diesen Kundensegmenten selbst herstellen müssen. Das kann die eigentliche Herausforderung sein. Ohne diesen Zugang macht es wenig Sinn, die eigenen Dienstleistungen und Produkte so zu perfektionieren, dass sie auf dem gewählten Markt die besten sind.


2023-08-10